Konzeptvergabe

Konzeptvergabe

Wichtig ist der politische Wille, einer Vielzahl an Wohn- und Lebensformen in Städten und Kommunen Raum zu geben.1

Die Konzeptvergabe ist das mächtigste Mittel von Städten und Gemeinden um bezahlbares, gerechtes und vielfältiges Wohnen zu ermöglichen. Dabei wird städtischer Grund in der Regel zu einem Festpreis vergeben. Den Zuschlag bekommt das Konzept, das am meisten Punkte im vorab festgelegten Kriterienkatalog erzielt.

Den Mehrwert von Vielfalt durch Wohnprojekte haben ‒ hier exemplarisch unter vielen ‒ bereits der Hessische Städtetag ↗, der Städtetag Rheinland-Pfalz ↗, der Bayerische Gemeindetag ↗, das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung ↗, das Deutsche Institut für Urbanistik ↗ sowie die Städte Berlin ↗, Tübingen ↗, Augsburg ↗ und München ↗ erkannt und gefördert.

Einen Einblick in die rechtlichen Rahmenbedingungen liefert dieser Beitrag im QUARTIER ↗.

Warum Konzeptverfahren?

Baugemeinschaften oder Genossenschaften haben gegenüber konventionellen Bauträgern einen strukturellen Nachteil, da sie längere Planungs- und Entscheidungszeiten benötigen. Zudem können junge Baugruppen keine bestehenden Objekte beleihen und haben daher einen schlechteren Stand auf dem Kaptialmarkt. Allerdings haben sich diese Alternativen zu Investoren und Bauträgern durch ihr hohes Maß an Engagement, Solidarität, Mut zu neuen Wohn- und Architekturformen sowie ihrem nachhaltigen und langfristig orientiertem Handeln als Bereicherung für jedes Quartier erwiesen. Um diese zu stärken greifen immer mehr Städte, allen voran Tübingen, München, Hamburg und Berlin, zur Konzeptvergabe um diese Initiativen zu stärken.

Wie funktioniert das?

Es gibt zwei grundsätzliche Verfahren: das Festpreisverfahren und das Bieterverfahren. In der Regel wird ersteres angwandt. Dabei wird legt die Stadt einen Quadratmeterpreis vorab fest und bewertet die die eingereichten Konzepte anhand eines vorab veröffentlichen Kriterienkatalogs. Bei letzterem existiert dieser Kriterienkatalog ebenfalls, allerdings kann der Preis miu einer Gewichtung von bis zu 30% Bewertung einfließen. Das Konzept mit den meisten Punkten erhält den Zuschlag, in der Regel in Anhandgabe.

Gab es in Regensburg schon Konzeptverfahren?

Ja, die Bauparzellen auf dem Gelände der ehemaligen Nibelungenkaserne wurden ein einem Konzeptverfahren vergeben. Allerdings zuerst nicht im Festpreis- sondern im Bieterverfahren, mit einer Gewichtung des Preises von 60%. Damit kann nicht mehr seriös von einem Konzeptverfahren gesprochen werden2.

Mit einem Wechsel im Rathaus wurde dieses Verfahren nach der ersten Gebotsrunde zum Festpreisverfahren geändert. Allerdings waren die Kriterien nicht klar definiert sowie deren Gewichtung und Bewertung nicht transparent3. Im Ergebnis wurden alle drei Baugebiete an das Bauteam Tretzel vergeben, und Regensburg hatte seinen Immobilienskandal4.