Wohnen im Alter

Wohnen im Alter

So wie sich junge Familien mit Anfang dreißig fragen, wo und wie sie in ihrer neuen Situation als Familie wohnen und auf damit einhergenden geänderten Bedürfnisse reagieren wollen, stellen sich auch Menschen ab Mitte fünfzig eine ähnliche Frage. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von reduziertem Platzbedarf über den Wunsch nach zentralem Wohnen oder guter Anbindung an den ÖPNV über Angst vor Einsamkeit bis zu dem Bedürfnis nach barrierefreiem Wohnraum und eventuellem Pflegeangebot.

Gemeinschaftliche Wohnprojekte verstehen sich oft als Mehrgenerationenwohnen und versuchen, diesen Bedürfnissen Rechnung zu tragen. Den Regler zwischen Gemeinschaft und Privatsphäre stellt jeder Mensch anders, und die Architektur findet Antworten darauf. Von Senioren-WGs zu Clusterwohnen und Kleinwohnungen bis zu normalen Wohnungen in Genossenschaften finden sich bereits Wohnprojekte, die damit experimentiert und wertvolle Erfahrungen gesammelt haben1.

Als entscheidend für das Gelingen eines solchen Projekts hat es sich (wenig überraschend und doch nicht selbstverständlich) erwiesen, keinen top-down-Ansatz zu wählen sondern die Zielgruppe der Älteren von Anfang an zu berücksichtigen und auch selbst planen zu lassen. Gemeinschaftlich Wohnen bedeutet immer auch, in manchen Bereichen Kompromisse einzugehen um an anderer Stelle Freiheiten und Lebensqualität zu gewinnnen. Daher ist es indivuell - und die Individuen, die es betrifft, müssen in die Entscheidungen eingebunden werden.

Die architektonische Herausforderungen ist es, die unterschiedlichen, nicht selten konträren, Anforderungen geschickt zu enwickeln. Flexible Grundrisse haben oft einen verringerten Schallschutz, große Gemeinschaftsräume bieten viel Gemeinsamkeit, aber eben auch weniger Möglichkeit für Ruhe und Rückzug. Zusammen Kochen ist oft ein Ideal, zu viele Verpflichtungen oder nach-innen-Gewandheit wird hingegen nicht selten als lästig empfunden.

Kurz, es muss passen, und das erfordert eine intensive Beschäftigung damit im Vorfeld.

Wohnformen

Senioren-WG

Eine Senioren-WG ist genau das, was man aus den klassischen Wohngemeinschaften kennt: mehrere Menschen leben in einer Wohnung mit geteilter Küche, Bad und Gemeinschaftsraum zusammen. Besonders durch alleinstehende Menschen findet diese Wohnform Zulauf.

Vorteilhaft sind ein geringerer Platzbedarf gegenüber dem Clusterwohnen und damit eine günstigere Miete und die direkte Gemeinschaft.

Als Nachteile werden oft ein fehlendes eigenes Bad angeführt, die fehlende Möglichkeit zum Rückzug, zum Beispiel auch mit Gästen, unterschiedliche Geschwindigkeiten der Bewohner:innen, und auch verschiedene Vorstellungen der Nutzung des Gemeinschaftsraums (Lesen oder Fernsehen).

Clusterwohnen

Eigenes Zimmer, Bad und Küchenzeile - und großzügige Gemeinschaftsräume. So lässt sich Clusterwohnen zusammenfassen. Sie versucht, eine Balance zwischen Privatsphäre und Gemeinschaft zu finden und findet dadurch immer stärker Beachtung.

Diese Balance ist der stärkste Vorteil dieser Wohnform, da sie das Beste aus zwei Welten zu verbinden versucht.

Allerdings ist das Clusterwohnen durch die großen Gemeinschaftsräume die flächenmäßig anspruchsvollste Wohnform.

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  • Kleinwohnungen
  • Anbindung an Familie
  • Normale Wohnung
  • Detailliertere Ausarbeitungen
  • Beispiele aus umgesetzten Wohnprojekten

Interesse? Dann melde dich gerne bei uns! Literatur zu diesen Themen stellen wir gerne bereit. 💙

Weitere Informationen

Einen wahren Schatz an öffentlich zugänglichen Informationen bieten die Publikationen der Age-Stiftung, die seit vielen Jahren altersgerechtes Wohnen begleiten. Dabei betrachten sie detailliert welchen Einfluss die einzelnen Bestandteile wie Zusammensetzung der Gruppe, Architektur, Wohnform, Betreuungsangebot etc. auf den Erfolg oder Misserfolg von Gruppenwohnprojekten haben. Durch die langfristige Begleitung von Projekten zeichnen sie ein realistisches Bild und erörtern, wo die Erwartungen an alternative Wohnformen nicht erfüllt wurden und wo sich überraschend Effekte eingestellt haben, mit denen Anfangs nicht gerechnet wurden.


  1. Eine hervorragende Begleitung des gesamten Prozesses “Seniorenwohnen in Gemeinschaft” ist nachzulesen in “Zollhaus - Älterwerden im gemeinschaftlichen Kontext”.  ↩︎