Leitbild für ein Wohnprojekt - Workshop während des Netzwerktreffens im März

Leitbild für ein Wohnprojekt - Workshop während des Netzwerktreffens im März

12. März 2025·
Benedikt Geisler

Gruppen, die ein Wohnprojekte gründen wollen erarbeiten oft sehr früh schon ein Leitbild. Warum? Die Diskussionen über gemeinsame Wertevorstellungen und Ziele für das Projekt eignen sich prima, damit sich die einzelnen Mitglieder besser kennen lernen und herausfinden können, ob sie denn überhaupt zusammen passen. Zudem arbeitet man dabei in wichtigen Prozessen, die auch im späteren Verlauf eines Gruppenwohnprojekts wichtig sind: einander zuhören, diskutieren, Konflikte wertschätzend lösen, aber auch die eigenen Vorstellungen vermitteln können1.

Da die Teilnehmer:innen unserer Netzwerktreffen sich kennen lernen und austauschen wollen bot der Leitbild-Workshop einen idealen Einstieg dazu. Zum Einstieg baten wir die Teilnehmer:innen, die drei für sich wichtigsten Werte zu ermitteln. Das führte zu einer weiten Streuung an Werten, mit einer Häufung um Akzeptanz, Nachhaltigkeit und Zuverlässigkeit. Als Meta-Wert wurde nahezu einstimmig eine gute Kommunikationskultur genannt.

Eine Diskussion über die Wertevorstellung der Teilnehmer:innen eröffnete den Workshop.

Anhand von Leitbildern bestehender Projekte2 erarbeiteten die Teilnehmer:innen in kleinen Gruppen die für sie wichtigsten Bestandteile eines Leitbilds. Dabei wurden Individualität und Selbsbestimmung gegenüber der Gemeinschaft ausgelotet, über Verantwortung, Mithilfe und Commitment diskutiert. Vielfalt war ein oft genanntest Stichwort, bezogen auf Ressourcen, Altersgruppen, Lebensformen, Kulturen oder auch darin, wie jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann. Während über kontroverse Vorschläge intensiv diskutiert wurde (die explizite Festlegung von Deutsch als verbindliche Sprache wirkte auf viele abschreckend und stieß weitgehend auf Ablehnung), herrschte über andere Punkte nahezu Konsens (hoher Stellenwert von Nachhaltigkeit und Ökologie). Geprägt war der Diskurs von einem hohen Grad an Kommunikationsfähigkeit. Es wurde durchgehend versucht, kontroverse Position zu verstehen und zu hinterfragen, als auch den eigenen Standpunkt klar zu vertreten ohne damit auf die restliche Gruppe Einfluss nehmen zu wollen.

Am Ende des Workshops entspann sich ein lebendiger Austausch zwischen den Teilnehmer:innen und es blieb der Eindruck, sich ein kleines Stück weit besser kennen gelernt zu haben und vielleicht die eine oder andere Person gefunden zu haben, mit der man sich ein Wohnprojekt vorstellen könnte.

Anhand von Leitbildern bereits bestehender Wohnprojekte entwickeln die Teilnehmer:innen des Netzwerktreffens die Grundlage eines eigenen Leitbilds.

Wie geht es weiter?

Kommt gerne zum nächsten offenen Netzwerktreffen! Jeden 2. Dienstag im Monat um 18 Uhr im M26 (Maximiliansstraße 26).

Dir hat der Workshop gefallen? Du hast eine gute Idee für das nächste Treffen? Oder du willst uns einfach etwas mitteilen? Schreib uns eine Mail an info@gemeinschaflich-wohnen-regensburg.de.

Falls noch nicht geschehen, tritt gerne unserer offene Signalgruppe bei. Das ist der beste Weg, um alle aktuellen Informationen mitzubekommen.

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  1. Angelehnt an Ein Wohnprojekt starten. mitbau kompakt↩︎

  2. Als Beispiele dienten etwa die Leitbilder der Genossenschaft wagnis, RioRiem, des Wohnprojekts 49grad aus Mainz, des Sprockhöveler Wohnprojekt e.V. und des Wohnprojekts miterlebt↩︎

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